Walter Matthau
Geboren am 01.10.1920 in USA
Sein ausgeprägter Sinn für Komik unter dem Dackelblick, seine vorgeschobene Unterlippe und die hängenden Schultern bei gleichzeitigem spöttischen Mustern seiner Gegenüber machten Walter Matthau (1920 - 2000, eig. Walter Matuschanskayasky) unsterblich. Er war ein Urbild träger, schlampiger Gelassenheit und Lüsternheit wie der Wolf im Schafspelz.
Ursprünglich Boxlehrer und Basketballtrainer, war Matthau, der als Sohn jüdischer Einwanderer aus Russland in New Yorks Lower East Side unter ärmsten Bedingungen aufwuchs, anfangs auf Schurken festgelegt. Er durchbrach jedoch dieses Rollenschema erfolgreich mit scheinbar tapsigem Verhalten, das auf der Leinwand als Spiegelbild seines eigenen Naturells höchste Wirkung entfaltete. Privat ein leidenschaftlicher Zocker, nannte Matthau sich wegen seiner knollennasigen, wülstigen runzeligen Physiognomie mit dichten Augenbrauen selbstironisch "Cary Grant der Ukraine". Matthau etablierte sich in Billy Wilders "Der Glückspilz" als cleverer Versicherungsbetrüger (eine Rolle, für die er 1967 im Alter von 45 Jahren seinen einzigen "Oscar" erhielt), und als Bier trinkender, Poker spielender und auf die Nachbarzwillinge geiler Sportreporter in "Ein seltsames Paar", eine Rolle, die ihm Neil Simon auf den Leib geschrieben hatte. In beiden Filmen war Jack Lemmon sein Partner, mit dem er mit Unterbrechungen noch in sechs weiteren gemeinsamen Filmen als Starkomikerpaar glänzte, so in "Der dritte Frühling", wo er erfolgreich um Sophia Loren balzt. Seine letzte Rolle war die des kranken Vaters in Diane Keatons "Aufgelegt!".