Klaus Kinski
Geboren in Polen
Das genialische Enfant terrible Klaus Kinski (1926 - 1991) sorgte im Verlauf einer stürmischen und turbulenten Bühnen- und Filmkarriere für Skandale und Triumphe. Kinski hatte als hochbegabter Nachwuchsmime ("Ludwig II.", "Kinder, Mütter und ein General") auf sich aufmerksam gemacht, bevor er in den deutschen Edgar-Wallace-Verfilmungen ("Das Gasthaus an der Themse"), italienischen und französischen Krimis ("Top Job") und Italo-Western ("Für ein paar Dollar mehr") unverzichtbare Bösewichter spielte; am perfektesten als Kopfgeldjäger in Sergio Corbuccis Schnee-Western "Leichen pflastern seinen Weg". Er wurde in der Folge ein hoch bezahlter Star, der auch in US-Filmen spielte ("Buddy, Buddy"), aber mehr durch sein ausschweifendes Leben und seine Exzesse, sexuelle Affären und gescheiterte Ehen auf sich aufmerksam machte. Daneben war Kinski mit seiner betörend suggestiven Stimme ein begnadeter Rezitator, dessen Francois-Villon-Abende mit erotischen Versen bei Jugendschutzwarten geheimes Entzücken auslösten. 1975 verfasste er seine Skandalmemoiren "Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund". Klaus Kinski hatte um 1970 bereits in über 100 Filmen mitgespielt, als er dem Regisseur Werner Herzog begegnete, mit dem er von 1972 ("Aguirre, der Zorn Gottes") bis 1987 ("Cobra Verde") fünf gemeinsame Filme drehte, die zum Besten des deutschen Films überhaupt gehören. Als "Woyzeck", "Nosferatu - Phantom der Nacht" (1979 Filmband in Gold für Kinski) und "Fitzcarraldo" schuf er bleibende mythische Figuren. Kinskis Leistung mag aus seiner Hassliebe zu Herzog resultiert sein, der in seinem Erinnerungsfilm "Mein liebster Feind" (1999) Kinskis zerrissene Persönlichkeit würdigt. 1987 erfüllte sich Kinski einen Traum, schrieb und inszenierte mit sich in der Hauptrolle die Biografie des "Teufelgeigers" Nicolo "Paganini", die wegen "zuviel Pornografie" nicht in den Wettbewerb von Cannes aufgenommen wurde. Kinskis Töchter Pola und Nastassja sind ebenfalls Schauspielerinnen geworden.