Henry Koster
Geboren am 01.05.1905 in Deutschland
In den 30ern gab er dem Kino Deanna Durbin und in den 50ern den ersten Cinemascope-Film. Henry Koster (eig. Hermann Kosterlitz, 1905-1988) wurde in Berlin geboren, arbeitete als Journalist und Filmkritiker und begann seine Filmkarriere als Drehbuchautor. Kurz vor Hitlers Machtergreifung debütierte er als Regisseur von "Das hässliche Mädchen", ging nach Paris und machte die Bekanntschaft des ungarischen Musikproduzenten Joe Pasternak, mit dem er 1935 nach Hollywood emigrierte. 1936 machten er, Pasternak und die damals erst 15-jährige Deanna Durbin ihren ersten gemeinsamen Spielfilm "Three Smart Girls", in dem Durbin ihren ausdrucksvollen Sopran zur Geltung brachte. Es folgten fünf weitere gemeinsame Filme, die die Universal Studios sanierten. Der beste der Durbin-Filme wurde die Komödie "Die ewige Eva" (1941). Koster hatte jetzt einen guten Namen und wurde an andere Studios wie MGM oder RKO ausgeliehen. Seine einzige Regie-"Oscar"-Nominierung erhielt er für die sanfte Weihnachtskomödie "Jede Frau braucht einen Engel" (1947), in dem Cary Grant als Engel die Frau (Loretta Young) eines Bischofs (David Niven) in Versuchung bringt. In "Mein Freund Harvey" (1950, "Oscar" für Josephine Hull als beste Nebendarstellerin) trat James Stewart als milder Alkoholiker Elwood P. Dowd neben seinem Freund, dem unsichtbaren Hasen Harvey ("1,80 m ohne die Ohren") auf. 1953 entstand mit dem Bibelfilm "Das Gewand" der erste Cinemascope-Film der Geschichte, der ein ungeheurer Erfolg wurde. Koster wurde Spezialist für Kostümfilme, doch "Desirée" (mit Marlon Brando als Napoleon), "Die jungfräuliche Königin" (mit Bette Davis als Elizabeth I.) und "Die nackte Maja" (mit Ava Gardner) erfüllten alle die kommerziellen Erwartungen nicht. In den 60ern drehte Koster einige Familienfilme mit James Stewart, so "Mr. Hobbs macht Ferien" (mit Maureen O'Hara), und "Geliebte Brigitte", in dem Stewarts kleiner Sohn unbedingt Brigitte Bardot kennen lernen will, was im Finale des Films tatsächlich mit der echten B.B. gelingt. Kosters letzter Film wurde "Dominique - die singende Nonne" (1965), dann zog er sich vom Film zurück.